Stimmung: ungläubig
Musik: Subway to Sally - Falscher Heiland
Endlich ist es vorbei. Sofern jetzt die Medien langsam auch merken, dass der Nachrichtenwert eines Papstes in einem Flugzeug, schleifendrehend über seinem Heimatskuhkaff, über Funk die Fans segnend, etwa genauso klein ist wie der neue Klingelton des Monats. Wenigstens konnte man bei genauerem Hinsehen in Köln ein paar wenige kritische Jungkatholiken erkennen, die verzweifelt ihren geist(ig|lich)en Vorbildern die Funktionsweise von Kondomen zu erklären versuchten. Und trotz massivster Beschimpfungen im Vorfeld war eine Gruppe homosexueller Mitbürger zum Empfang des Papstes mit einem Meer von Regenbogenflaggen zur Stelle. Mal sehen, ob die Kirche es gesehen haben will.
Außer vor dem Fernseher hatte ich das Vergnügen noch am Donnerstag, als ich in Deutz zu Kieser Training wollte. Die Bahn war voll mit Pilgern jeglicher Coleur, aber: singend! Aber wozu gibt es Kopfhörer. Ich erntete einige böse Blicke, einige wirkten auch als seien sie um mein post-mortales Wohl besorgt, wie auch immer, ausdiskutieren wollte es offenbar niemand ;)
Die sollen ihren Glauben bitte da ausüben, wo es keine Nicht- oder Andersgläubigen stört. Und bei der gelegenheit diese gräßlichen Kirchenglocken gleich mit abstellen. Nicht, dass mal jemand Trillerpfeife und Megaphon zum Bestandteil seiner neu erfundenen Religion erhebt, und auf das Recht auf freie Ausübung derselben pocht. Naja, ich schweife wohl ab...
Noch so etwas: der Papsthügel. Umweltschützer wollen, dass er entfernt wird. Klar, macht es umweltpolitisch Sinn, einen Hügel aus diesem sonst so naturbelassenem Tagebau-Agrar-Biotop wieder zu verbannen. 800.000 Euro kann man ja nicht sinnvoller in dringendere Umweltschutzprojekte stecken. Nicht, dass ich etwas gegen Umweltschutz habe, im Gegenteil. Aber man sollte doch im Auge behalten, die Umwelt da zu schützen, wo sie noch halbwegs intakt ist, und nicht für Unsummen die Subventionswiese des Landwirts wieder herrichten. So, genug Dampf abgelassen, das will eh keiner lesen ;)
Vorhin war ich mal wieder im Kino, zwar nur in Gummersbach in der Palette, aber hey, so schlimm, als dass es dort garnicht ginge, ist es ja auch nicht. Charlie und die Schokoladenfabrik ist jedenfalls sehr sehenswert. Wie üblich, versuch ich aber erst garkeine Kritik.